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REFERENZEN | BETONINSTANDSETZUNG GRUPPENKLÄRWERK HÄLDENMÜHLE

Spezialtiefbau: Gruppenklärwerk Häldenmühle 

Alle 15 bis 20 Jahre müssen die Belebungsbecken einer Kläranlage instand gesetzt werden, weil der Beton – speziell im Bereich der Wasserwechselzone – schadhaft ist. Das Gruppenklärwerk Häldenmühle wird in drei Abschnitten und mit mineralischen, kunststoffmodifizierten Instandsetzungsmörteln für die nächsten 20 Jahre fit gemacht.


Das Gruppenklärwerk Häldenmühle liegt im baden-württembergischen Marbach am Neckar und reinigt die Abwässer der Gemeinden Marbach, Murr, Steinheim, Großbottwar, Erdmannhausen und Benningen. Die Anlage ist für 80.000 Einwohnerwerte ausgelegt und wurde Mitte der 1970er Jahre gebaut. In den 1990er Jahren erfolgte die erste Instandsetzung. Nun, weitere 20 Jahre später, hatten der Zahn der Zeit und die beim Klärprozess anfallende biogene Schwefelsäure sowie der ständige Wechsel zwischen Nass und Trocken in der Wasserwechselzone den Belebungsbecken erneut zugesetzt. Die sichtbaren Schäden zeigten sich in Form von Betonrissen, freiliegender Armierung und Ausbruchstellen. Tiefgehende Voruntersuchungen ergaben, dass eine umfangreiche Instandsetzung notwendig war, um die Betonbecken für die nächsten 15 bis 20 Jahre zu ertüchtigen.

Das Gruppenklärwerk Häldenmühle ist mit drei Belebungsblöcken ausgestattet, die jeweils aus vier Becken bestehen. Um weiterhin die zuverlässige Klärung des Abwassers zu gewährleisten, musste die Instandsetzung unter laufendem Klärbetrieb und daher in mehreren Abschnitten erfolgen. Neben dem Einhalten der strengen Auflagen vom Landratsamt war zu berücksichtigen, dass während der Arbeiten auch bei starkem Regen eine Durchflussleistung von bis zu 1.000 l/Sek. gewährleistet ist. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung, das Gruppenklärwerk in drei Abschnitten instand zu setzen – pro Abschnitt ein Belebungsblock.


Das Gruppenklärwerk Häldenmühle ist für 80.000 Einwohnerwerte ausgelegt.

Nachdem der entsprechende Block geleert worden war, wurde im ersten Arbeitsschritt der schadhafte Beton im Bereich der stark beeinträchtigten Wasserwechselzone in Abhängigkeit des Schadensbildes an den einzelnen Fehlstellen per Hand weggestemmt und danach großflächig mit festem Strahlmittel gereinigt. Für die anschließende Instandsetzung kamen Produkte der SAKRET Trockenbaustoffe Europa GmbH, Berlin, zum Einsatz. Das Unternehmen produziert Werktrockenmörtel, die sich seit Jahrzehnten im Hoch- und Tiefbau, im Neubau, bei der Instandsetzung und Modernisierung bewähren.

Beim Gruppenklärwerk Häldenmühle wurden die Instandsetzungsmörtel für Abwasseranlagen IMA HK, IMA 2 und IMA 05 verarbeitet. Bei IMA HK handelt es sich um einen kunststoffmodifizierten Instandsetzungsmörtel, der sowohl als effizienter Korrosionsschutz und zugleich als zuverlässige Haftbrücke eingesetzt werden kann. Er basiert auf Mineralien, ist hoch sulfatbeständig und einkomponentig zum zügigen und wirtschaftlichen Verarbeiten auf der Baustelle. Als Korrosionsschutz wird er mit einem Pinsel bzw. als Haftbrücke mit einem mittelharten Pinsel oder einer Lammfellrolle aufgetragen.


Der mineralische, kunststoffmodifizierte Instandsetzungsmörtel wurde im Trockenspritzverfahren im Bereich der Wasserwechselzone in einer Stärke von 20 mm aufgebracht.

Der SAKRET Instandsetzungsmörtel IMA 2 eignet sich im Innen- und Außenbereich zur Beschichtung von statisch und dynamisch beanspruchten Betonbauteilen in Schichtdicken zwischen 8 und 25 mm. Auch hierbei handelt es sich um einen kunststoffmodifizierten Grobmörtel auf mineralischer Basis. Er kann in der Expositionsklasse XA3 (chemisch stark angreifende Umgebung) eingesetzt werden und zeichnet sich durch eine hohe Toleranz gegen lösenden Angriff durch biogene Schwefelsäure gemäß der Hamburger Sielbaurichtlinie aus. IMA 2 kann manuell sowie im Trocken- und im Nassspritzverfahren verarbeitet werden.

Für die dünneren Schichten hält SAKRET IMA 05 bereit. Dieser Feinspachtel ist innen und außen zur Beschichtung von Bauteilen aus Beton geeignet und wird in Schichtdicken von 2 bis 5 mm verarbeitet – manuell oder im Nassspritzverfahren. Er kann wie IMA 2 in der Expositionsklasse XA3 eingesetzt werden und besitzt ebenfalls eine hohe Toleranz gegen lösenden Angriff durch Säuren, insbesondere gegen biogene Schwefelsäure gemäß Hamburger Sielbaurichtlinie.


Kleinere Fehlstellen, hier vor dem Aufbringen des Korrosionsschutzes, wurden händisch freigelegt und saniert.

Im Zuge der Arbeiten in Marbach wurde der Bewehrungsstahl bei den Fehlstellen mit IMA HK vor Korrosion geschützt und einzelne Fehlstellen – ebenfalls – mit IMA HK als Haftbrücke vorbereitet und dann manuell mit IMA 2 geschlossen. Bei den großen Flächen kam ausschließlich IMA 2 zum Einsatz. Der Mörtel wurde im Trockenspritzverfahren im Bereich der Wasserwechselzone in einer Stärke von 20 mm aufgebracht und aus Kostengründen spritzrau gelassen. Eine Ausnahme bilden die Kronen der Beckenwände, die mit IMA 05 einen glatten Oberflächenabschluss erhielten.

Die Arbeiten am Gruppenklärwerk Häldenmühle wurden im April 2013 aufgenommen und von November 2013 bis März 2014 unterbrochen. Bislang wurden auf rund 10.000 m² einzelne, unterschiedlich große Fehlstellen ausgebessert. Etwa 4.500 m² erforderten eine vollflächige Instandsetzung. Ab April 2014 begannen die Arbeiten am dritten Block, inklusive der Abwasserzulauf- und Rücklaufschlammgerinne mit Verteilerschacht.


Die Kronen erhielten einen glatten Oberflächenabschluss.

Bauherr / Investor

Stadtverwaltung Marbach am Neckar

Marktstraße 23

71672 Marbach am Neckar

Thomas Storkenmaier

+49 (0) 7144 / 102255

thomas.storkenmaier@schillerstadt-marbach.de

Architekt / Planungsbüro

Klinger und Partner GmbH

Friolzheimer Straße 3

70499 Stuttgart

Herr Posch

+49 (0) 711 / 6933080

Ausführungsunternehmen /

Verarbeiter

HWP Substanzbau GmbH Niederlassung Trier

An der Ziegelei 2

54523 Hetzerath

Stefan Heinemann

+49 (0) 1622 / 404227


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